Am 27. Mai 2001 nahm der Antifaschist Peter Gingold in Vertretung von Mumia Abu-Jamal den Erich-Mühsam-Preis in Lübeck für ihn entgegen. Anläßlich der Preisverleihung fand im Foyer des Buddenbrook-Hauses die Präsentation der neuen »Edition Mumia Abu-Jamal« des Bremer Atlantik Verlages statt. Im Mittelpunkt der Edition steht die zu diesem Termin in deutscher Sprache erschienene Biographie über Mumia Abu-Jamal »On a move«, die der bekannte US-Autor Terry Bisson verfasst hat. Daneben erschienen Mumia Abu-Jamals Bücher »...aus der Todeszelle« (Erstauflage 1995) und »ich schreibe um zu leben« (1997) in überarbeiteten Neuauflage. 1997 war außerdem das Buch seines Anwaltes Leonard Weinglass »Freiheit für Mumia! Hintergründe eines Fehlurteils und juristische Fakten gegen einen drohenden Justizmord« erschienen. 2003 legte der Bremer Atlantik Verlag den Titel »das imperium kennt kein gesetz. Texte gegen globalisierung und krieg« auf, das nur in deutscher Sprache erschienen ist. Aktueller Anlaß war der vom damaligen US-Präsidenten George W. Bush 2001 verkündete »endlose Krieg«, den die USA und ihre »willigen« Verbündeten der NATO zuerst gegen Afghanistan und Irak richteten.
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Mit dem Tod »büßen für einen Buchvertrag«?
Seit Jahrzehnten schreibt Mumia Abu-Jamal aus der Todeszelle seine kritischen Essays und Kolumnen, die der Öffentlichkeit ein schonungsloses Bild aus den Todestrakten der USA zeigen, was den Abgeordneten Mike McCeehan 1995 zu der Äußerung veranlasste: »Ob er einen Polizisten umbringt oder einen Buchvertrag im Gefängnis unterschreibt – für das eine wie das andere wird er büßen.«
Seine Veröffentlichungen lösten heftige Kontroversen aus und trugen wesentlich dazu bei, daß sich auch in den USA die öffentliche Meinung über die Todesstrafe veränderte. In diesem Klima kämpfte er Jahr und Jahr um die Wiederaufnahme seines Verfahrens, unterstützt von einer internationalen Solidaritätsbewegung.
In der am 27. Mai 2001 erschienen Biographie »On a move« zeichnet Terry Bisson den Lebensweg dieses »scharfsinnigen und kompromißlosen Dissidenten« (Tom Morello von der Band Rage Against the Machine) nach und zeigt eindrucksvoll die gesellschaftliche Atmosphäre, die es ermöglichte, ihn mit gekauften und erpreßten Zeugenaussagen zum Tode zu verurteilen. Mumias Vertrauensanwälte haben inzwischen im Laufe ihrer 1992 aufgenommenen Arbeit eine Fülle neuer Fakten, Zeugenaussagen und eidesstattlicher Versicherungen sowohl den US-Gerichten als auch der Öffentlichkeit vorgelegt. Diese Beweismittel belegen zweifelsfrei Mumias Unschuld.
Mit der Verleihung des Erich-Mühsam-Preises am 27. Mai in Lübeck wurde auch die bundesdeutsche Öffent-lichkeit erneut auf seinen Fall aufmerksam gemacht und damit sein Kampf um die längst überfällige Wiederaufnahme des Verfahrens unterstützt. (Stand 2001)
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Die Edition
Mumia Abu-Jamal
...aus der todeszelle
Essays
Geleitwort von Peter Gingold / Einleitung von John Edgar Wideman
Aus dem Amerikanischen von Regine Geraedts
237 Seiten, ebr.
12.80 EUR - ISBN-10: 3-926529-62-8 / ISBN-13: 978-3926529626
Durch die Texte dieses zuletzt im Mai 2005 nachgedruckten Buches hatte die Öffentlichkeit in den USA und in der Bundesrepublik Deutschland schon 1995 durch die Agipa-Press-Edition erstmals aus dem Inneren der Todestrakte erfahren.
Das Buch veränderte die öffentliche Meinung in den USA, die bis dahin ganz überwiegend pro Todesstrafe eingestellt war. Seither entfacht der Name Mumia Abu-Jamal in den USA und international heftige Diskussionen und mobilisiert Tausende gegen die Todesstrafe und für die Wiederaufnahme seines Verfahrens.
Aus dem Vorwort von Mumia Abu-Jamal: »Erzählt mir nichts vom Schattenreich des Todes. Ich lebe dort. Im Landkreis Huntingdon im mittleren Süden Pennsylvanias steht ein hundert Jahre altes Gefängnis. Seine düsteren gotischen Türme verheißen nichts Gutes, zu ihren Füßen meint man den Hauch des finstren Mittelalters zu verspüren. Wie ich verbringen ungefähr 78 andere Gefangene täglich 22 Stunden in zwei mal drei Meter großen Zellen. Die verbleibenden zwei Stunden dürfen wir unter der Kontrolle der Wachtürme draußen verbringen, in einem Käfig aus Maschendraht. Willkommen in den Todeszellen von Pennsylvania.
Ich kann es immer noch nicht fassen. Vor ein paar Jahren hat der Oberste Gerichtshof von Pennsylvania das Todesurteil gegen mich mit den Stimmen von vier Richtern bestätigt (drei nahmen an der Sitzung nicht teil). Als schwarzer Journalist, der in jungen Jahren ein Black Panther war, habe ich mich intensiv mit der langen Geschichte der legalen Lynchjustiz an Afrikanern in Amerika beschäftigt. Ich erinnere mich an eine Titelseite der Black Panther-Zeitung mit dem Zitat: 'Kein schwarzer Mann hat Rechte, die ein weißer Mann respektieren müßte'. Es wird Richter Roger Taney zugeschrieben, dem damaligen Vorsitzenden des Obersten US-Bundesgerichts, und es soll in dem berühmt-berüchtigten Dred-Scott-Prozeß gefallen sein, in dessen Verlauf das Gericht befand, daß weder Afrikanern noch ihren 'freien' Abkömmlingen verfassungsmäßige Rechte zustünden. Kaum zu glauben, aber wahr. Vielleicht bin ich naiv, vielleicht auch einfach nur dumm - aber ich habe trotz allem fest daran geglaubt, daß man sich in meinem Fall an das Gesetz halten und das Urteil revidieren würde. Wirklich!«
(Erste Atlantik-Auflage)
»Staaten, in denen die Todesstrafe herrscht, verachten Menschen. Uns aber ist das Leben lieb. Wir wollen, dass es uns gehört. Die Todesstrafe muss jetzt weltweit abgeschafft werden.« Sabine Peters, Schriftstellerin
»Gegen die Hinrichtung eines schwarzen Kollegen international organisiert aufzustehen, ist das mindeste.
Gegen die Abschlachtung eines Genossen aufzuschreien, ist zu wenig. Das Pack braucht von uns anderen Unterricht. Wo sind wir?
Einer von uns zeigt in seinem Buch sein Gesicht.
Lest das nach.
Es geht ums Leben.« Christian Geissler, Schriftsteller
(Beide in Mumia Abu-Jamal: ...aus der Todeszelle, Bremen 1995, S. 293 u. 295.)
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Mumia Abu-Jamal
ich schreibe um zu leben
zeugnisse eines zum tode verurteilten
Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch von Jürgen Heiser
213 Seiten, ebr.
12.80 EUR - ISBN-10: 3-926529-63-6 / ISBN-13: 978-3926529633
Mumia Abu-Jamal, in dessen Zelle der Tod seit fast zwei Jahrzehnten wartend auf der Pritsche sitzt, konfrontiert uns mit grundlegenden Fragen des gesellschaften Lebens und der individuellen Suche nach Lebenssinn. Er ist ein »Gläubiger«, dessen Religion das Leben ist. Diese Gläubigkeit, die Kraft seiner Utopien und Träume, ist zugleich eine nieder-schmetternde Kritik am »American Way of Life«.
In der Zeitschrift The Nation nannte Katha Pollitt das vorliegende Buch einen »Lesestoff, der von entscheidender Bedeutung ist für alle Gegner der Todesstrafe, aber auch für ihre Beförworter«. Wie keinem zweitem Autor vor ihm ist es Mumia Abu-Jamal gelungen, mit seinen Büchern und Kolumnen die Aufmerksamkeit einer internationalen Öffentlichkeit auf die Lage der über 3.700 Gefangenen in den Todestrakten der USA zu lenken. Keinem Autor vor ihm war es aber auch beschieden, derart in erster Person über diese Verhältnisse zu berichten, denn er selbst ist akut von der Hinrichtung bedroht.
1982 wurde er nach kurzem Prozeß mit Hilfe erpreßter und gekaufter Zeugenaussagen als angeblicher
Polizistenmörder zum Tode verurteilt. Polizei, Justiz und Politiker wollten mit ihm auch den ehemaligen Black Panther, den unbequemen Journalisten und Kritiker des rassistischen Apartheidsystems der USA beseitigt sehen. Seit Jahren strebt er mit Unterstützung einer internationalen Kampagne eine Wiederaufnahme seines Falles an. Mumia Abu-Jamal kämpft unmittelbar um sein Leben und seine persönliche Freiheit, aber in seinen Veröffent-lichungen läßt er nie einen Zweifel daran, daß es ihm um eine grundsätzliche Beseitigung von Rassismus und Todesstrafe geht. In all seinen Gedanken wird deutlich, daß es dem lebensbejahenden Mumia Abu-Jamal, genauso wie vor ihm dem Muslim Malcolm X und dem Christen Martin Luther King jr., nicht um ein Vertrösten auf ein überirdisches »Paradies«, sondern um eine gerechte Welt freier Menschen im Diesseits geht. Aber wie diese beiden, so ist auch er gefährdet, sein Leben zu verlieren, eben weil er Widerhall findet unter den Armen, den Unterdrückten, den Suchenden. Mumia Abu-Jamals Worte können alle, die keine Klischees oder einfachen Denkmuster gelten lassen, im Glauben und in der Überzeugung stärken, daß jede Form der Barbarei überwunden werden kann und überwunden werden muß. (Klappentext, Mai 2001)
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Mumia Abu-Jamal
das imperium kennt kein gesetz
texte gegen globalisierung und krieg
Vorwort von Mumia Abu-Jamal
Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch von Jürgen Heiser
235 Seiten, ebr.
12.80 EUR - ISBN-10: 3-926529-59-8 / ISBN-13: 978-3926529596
Der zu Unrecht zum Tode verurteilte afroamerikanische Journalist und Autor Mumia Abu Jamal legt mit diesem nur in Deutschland erschienenen Buch eine Auswahl seiner aktuellen Essays vor, die seit dem 16. Dezember 2000 als Kolumnen in der Samstags-ausgabe der Berliner Tageszeitung junge Welt veröffentlicht wurden.
Seit dem 11. September 2001 lesen sich seine Texte wie die Kommentare eines Kriegs-berichterstatters. Doch er schreibt nicht als Beobachter, der Überparteilichkeit vorgibt. Er ist Partei, Teil der Antikriegsbewegung, die sich auch in den USA formiert. Mumia Abu-Jamal war einer der ersten Unterzeichner des Aufrufs »Not In Our Name«, der an die Bevölkerung der USA appelliert, gegen »Krieg und Unterdrückung Widerstand zu leisten«
Mumia Abu Jamal hat in jungen Jahren für die Zeitung der Black Panther Party geschrieben. Später wurde er Radiojournalist und übte diese Tätigkeit bis zu seiner Verhaftung im Jahr 1981 aus. Sein Publikum schätzte ihn, weil er die Dinge beim Namen nannte, insbesondere den Rassismus in den USA und die Brutalität und Korruption der Polizei. Hatten schon diese engagierte Arbeit und eigene Erfahrungen mit staatlicher Repression seine Sinne geschärft, so taten Verhaftung, öffentliche Vorverurteilung, unfairer Prozeß und Todesurteil ihr übriges.
Auch in der Todeszelle schrieb er weiter, bis heute mehrere hundert Artikel und Beiträge. Seit 1995 folgten mehrere Bücher, die sich unter anderem mit der Situation im Todestrakt befassen und die nachweislich dazu beigetragen haben, die öffentliche Meinung über die Todesstrafe in den USA zu verändern. Die jüngst erfolgte Schließung des siebtgrößten Todestrakts der USA durch den scheidenden Gouverneur George. H. Ryan ist ohne das Wirken Mumia Abu-Jamals aus dem Inneren der Todestrakte nicht zu erklären.
Wenn Mumia Abu-Jamal seit Anfang 2001 in seinen Essays und Redebeiträgen vor dem Weg warnt, den die USA seit dem »Wahlputsch« von George W. Bush in Richtung »endloser Krieg« eingeschlagen haben, dann beabsichtigt er auch hier, mit der ihm einzig verbliebenen Verteidigungswaffe – der Waffe der Kritik – ähnlich zu wirken wie in der Frage der Todesstrafe: Er will aufrütteln, zum Nachdenken anregen, will Informationen verbreiten, die in den US-amerikanischen Medien immer weniger zu erfahren sind. Diesen Geist strahlen seine Texte aus und mit diesem Geist ist er Teil einer weltumspannenden Bewegung, die sich den Todesstrafen-befürwortern und den Herren der Kriege nach außen und innen gleichermaßen entgegenstellt. (Klappentext, Februar 2003)
- Link zum Vorwort von Jürgen Heiser (PDF)
LLL-Demo in Berlin - Block gegen die Todesstrafe
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Terry Bisson
on a move
Die Lebensgeschichte von Mumia Abu-Jamal
Vorwort von Chuck D von der Gruppe »public enemy«
248 Seiten, ebr.
12.80 EUR - ISBN-10: 3-926529-64-4 / ISBN-13: 978-3926529640
Terry Bisson läßt in dieser Biographie den Menschen hinter den Schlagzeilen sichtbar werden. Wir begleiten Mumia Abu-Jamal von seiner Kindheit in armen Verhältnissen bis zu seinem politischen Engagement als junger Black Panther. Wir erleben den Niedergang der Panthers und sehen wie Mumia aus dem journalistischen Handwerk, das er als Redakteur der Panther-Zeitung erlernt hat, einen Beruf und eine Berufung macht: Er wird ein beliebter Radiojournalist, der weit über seine Heimatstadt Philadelphia hinaus bekannt wird und den seine Hörer die »Stimme der Unterdrückten« nennen. Wir erleben mit, wie seine politischen Gegner in Polizei und Politik sich auf ihn einschießen und auf eine Gelegenheit warten, ihn aus dem Verkehr zu ziehen. Bis es am 9. Dezember 1981 klappt, als Mumia seinem Bruder zu Hilfe kommen will, der von einem Polizisten auf offener Straße mißhandelt wird. Schüsse fallen, Mumia Abu-Jamal wird schwer verletzt. Der Polizist, der ihn niedergestreckt hat, stirbt an der Schußverletzung, die ihm ein Fremder beigebracht hat, der unerkannt entfliehen kann. Mumia Abu-Jamal wird als Täter verhaftet und zum Tode verurteilt.
Terry Bisson streift den juristischen »Fall« nur am Rande, ihm geht es um die Person. Er läßt Mumia Abu-Jamal als Menschen, als Freund, Sohn, Vater, Liebhaber und politischen Menschen handeln. Und immer wieder spürt man die gesellschaftliche Atmosphäre, die Mumias Lebensweg begleitet und es schließlich ermöglicht, ihn mit gekauften und erpreßten Zeugenaussagen zum Tode zu verurteilen, um einen unliebsamen Kritiker aus dem Weg zu schaffen. (Klappentext Mai 2001)
Der Autor: Terry Bisson ist Autor diverser Romane, Kurzgeschichten und Buchfassungen von Spielfilmen. Er schreibt u.a. für die Los Angeles Times, Washington Post und The Nation. Er besucht Mumia Abu-Jamal seit vielen Jahren im Gefängnis und wurde von ihm für dieses Buch mit allen notwendigen Informationen und mit Fotos versorgt. Als er auf Mumias ursprüngliche Anregung, diese Biographie zu schreiben, antwortete, sein Genre sei doch eher Science Fiction, gab Mumia zurück: »Wer über den Mars schreiben kann, kann auch über die 1960er Jahre schreiben..!«
»Meine Erfahrungen als Gerichtsreporter im kalifornischen San Josè waren mir eine Lehre - auch wegen der Erfahrungen mit weltweiter Öffentlichkeit: Sie hat den Richter, hat den Ankläger zur Vorsicht gemahnt, die zwölf Geschworenen nachdenklich gestimmt und dazu beigetragen, daß Angela Davis freikam. Möge Terry Bissons 'on a move' wie jene Reportagen wirksam werden, die seinerzeit die Verschwörung gegen Angela Davis weltweit angeprangert haben.« Walter Kaufmann im Ossietzky und in Neues Deutschland
»Ergreifend... Dieses Buch öffnet ein wichtiges Fenster zum Leben eines scharfsinnigen und kompromißlosen Dissidenten.«» Tom Morello, Rage Against the Machine
»Fast jeder hat schon einmal von Mumia gehört, und wo immer sein Name fällt, entspinnt sich eine kontroverse Diskussion. Nun haben wir endlich seine Biographie. Bisson hat ein packendes Buch geschrieben. Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen.« Sr. Helen Prejean, Autorin von »Dead Man Walking«
»Wenn Abu-Jamal einmal selbst in Terry Bissons Buch nachlesen wird, wird er viel Atmosphärisches finden und keine Faktensammlung. Warum auch? Ein Satz des Biographen: ›Wenn Mumia im Alter (und er wird alt werden) einmal eine Gedächtnislücke hat und sich nicht erinnert, wo er im Winter 1969 war, muß er eh nur in seiner FBI-Akte nachsehen.‹« Jonathan Fischer in jetzt, Magazin der Süddeutschen Zeitung
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Leonard Weinglass
Freiheit für Mumia!
Hintergründe eines Fehlurteils und juristische Fakten gegen einen drohenden Justizmord
Aus dem Amerikanischen von Ulf Panzer
Vorwort von Chuck D von der Gruppe »public enemy«
316 Seiten, br.
10.00 EUR - ISBN-10: 3-926529-30-X / ISBN-13: 978-3926529305
Der bekannte Bürgerrechtsanwalt Leonard Weinglass leitete von 1992 bis 2001 das erste Team von Vertrauensanwälten für Mumia Abu-Jamal, das nur aus Spenden der internationalen Solidaritätsbewegung finanziert wurde. In diesem Buch legt er wesentliche Fakten und Beweismittel vor, die die ganze Absurdität des Todesurteils gegen Jamal und auch das politische Kalkül zur Vernichtung eines entschiedenen politischen Gegners verdeutlichen. Die Fakten dieses Buches sind Gegenstand des Wiederaufnahmeantrages, der 1995 bei Gericht eingereicht wurde, als der erste Hinrichtungstermin auf den 17. August festgesetzt war. Erst eine Woche vor diesem Tag wurde der von Gouverneur Thomas Ridge (Republikaner) erlassene Hinrichtungsbefehl gerichtlich aufgehoben. Zwar wurde der Wiederaufnahmeantrag später abgelehnt, der Inhalt des Buches läßt aber nur einen Schluß zu: Jamal wurde 1982 zu Unrecht zum Tode verurteilt. Bei Erscheinen des Buches im Jahr 1997 konnte noch niemand ahnen, daß es noch 13 Jahre dauern würde, bis das Todesurteil als »verfassungswidrig« von einem US-Bundesgericht aufgehoben und in lebenslange Haft umgewandelt würde. Der Kampf um Mumia Abu-Jamals Freiheit dauert an...
- Link zum Vorwort von E.L. Doctorow
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Helma Felzer
Elaines Entscheidung
Kurzgeschichten zur Todesstrafe in den USA
Nachwort von Amnesty International
116 Seiten, Hardcover
12.80 EUR - ISBN-10: 3-926529-25-3 / ISBN-13: 978-3926529251
Rache und Wut, Rassismus und Angst, Trauer und Sehnsüchte – das sind die Themen, die Helma Felzer in ihren fiktiven Geschichten aufgreift, die realen »Fällen« und Personen nachempfunden sind. Es sind die Themen, die hinter den Schlagzeilen über Hinrichtungen verschwinden. Felzer interessieren dabei alle Personen, die auf ganz unterschiedliche Weise mit der Todesstrafe in Berührung kommen. Die Gefangenen selbst, aber auch die Ehefrauen, Kinder und Eltern von Verurteilten ebenso wie die Angehörigen von Opfern oder auch Gefängniswärter. Die alltäglichen Erlebnisse dieser Menschen offenbaren nur eines: die ganze Unmenschlichkeit dieser barbarischen Strafe.
In ihrem Nachwort belegt Karen Bagge von Amnesty International die Geschichten dieses Buches mit den harten Fakten der Vollstreckung der Todesstrafe in den USA. Das Buch eigenet sich deshalb auch für die Behandlung des Themas Todesstrafe in Schulen.
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